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Ehemalige Schlösser #

Einst gab es ein Oberes und Unteres Schloss (sowie das "Steinhaus") in Markt Berolzheim. Nur noch wenig ist äußerlich erkennbar, aber es gibt sie, die Hinweise und Zeugnisse auf ein mittelalterlich bedeutendes Berolzheim. Wären die Schlösser nicht so früh zerstört worden, wäre auch die Geschichte des Ortes vermutlich anders verlaufen. Zu Beginn des Spätmittelalters besaß der Ort bereits zwei Kirchen, ein Wasserschloß, sowie ein einfacheres Schloß. Über eine mögliche Entwicklung zu einer Stadt oder zu einem befestigten Marktflecken darf spekuliert werden (lediglich das einfache Marktrecht wurde später verliehen).


Unteres Schloss

Das untere Schloss war ein stattliches Wasserschloß im unteres Dorf nahe der St.Michaelskirche. Es wird 1320 als Besitz des Ritters Willing urkundlich erwähnt, vermutlich der Erbauer. Lange Zeit war es im Besitz der "von Holzingen".
Das Rittergeschlecht der "von Ems" (oder Emps) ließ sich darauf nieder. Auch ein enger Bezug zu "Thomas von Absberg" ist nachweisbar.
Die Straßennamen Am Graben, Schloßanger und Felderstraße (von Falltorstraße) zeugen noch heute vom ehemaligen Wasserschloss.
Ausfürliche historische Aufzeichnungen über die Geschichte des Schlosses liefert die Ortschronik von Carl Carben bzw. die aktuelle Fassung des Heimatvereins.
Weitere Hintergründe auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Berolzheim.
Unklar bis heute ist vor Allem das Verschwinden der Anlage; anbei 3 Theorien:

  • 1. These: 1523 brannte es der Schwäbische Bund nieder, um die ansässigen Raubritter der "von Ems" auszulöschen. Dies ist die meist verbreitetste These. Die Tat wurde auf Bildern und Holzschnitten festgehalten, die jedoch unter Propagandaverdacht des Schwäbischen Bundes stehen. Es gibt den Gegenbericht einer Verschonung.
  • 2. These: 1573-1606 wurde es wegen Baufälligkeit oder Zerstörung abgetragen. 1573 wurde es an die Grafschaft Pappenheim (lt. einer Quelle) noch intakt verkauft, taucht aber auf einer Karte von 1606 bereits nicht mehr auf.
  • 3. These: 1618-1648 wurde es im Dreissigjährigen Krieg zerstört. Dieser längste und schrecklichster Krieg auf deutschem Boden (in Anbetracht der damaligen Umstände) hinterließ auch in Berolzheim Verwüstungen, Brände und Plünderungen. Zugleich gingen Aufzeichnungen und Erinnerungen dieser Zeit jedoch aufgrund der vielen Kriegswirren und Wendungen verloren. 1667 sind bereits Wohnhäuser anstelle von Schlossanlagen auf Plänen überliefert.


erkennbarer Mauerversatz zwischen Verteidigungsmauer (links)
und innerer Schlossmauer (rechts des Fensters)


Kellerraum


Oberes Schloss

Das Obere Schloss stand nahe der St.Marienkirche im oberen Dorf. Erste urkundliche Erwähnung ist 1417. Eigentümer war das Adelsgeschlecht "von Lentersheim". Die Existenz kann jedoch bereits von 1300-1350 an vermutet werden. Die Anlage war kleiner als die des Unteren Schlosses. Die Kirche St.Maria entwickelte sich vermutlich aus der Schlossanlage heraus. Das Schloss wurde 1632 während des Dreissigjährigen Krieges von den katholisch-kaiserlichen Truppen niedergebrannt.

Auch zum Oberen Schloss gibt die Ortschronik von Carl Carben bzw. vom Heimatverein ausführlich Auskunft. Ebenso wie beim Unteren Schloss erinnern auch hier bis heute die Straßennamen Schlossgasse, Schloßhof, Gostenhofgasse und An Der Schlossmauer an das mittelalterliche Anwesen.



ehemalige Stallungen mit vom Brand geschwärzten Wänden


Schießscharte


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